Donnerstag, 4. Dezember 2014

Tag 3: Kontrastprogramm Deluxe

Der Tag begann nicht allzu spät und wir fuhren um 09 Uhr mit einem guten Gefühl los...
Auch als wir um die Ecke biegen und plötzlich vor einer Wand von Autos und LKWs, Rikschas, Kühen, Radfahrern und allem anderen was die Klischees her geben - Hey - Part of The Show! 😉😄

20 Minuten später, kurbelt ein Inder sein Fenster runter und sagt zum Sebastian "yu arr likking!"
Wir gucken auf Sebastians Motorrad und da ist auch schon eine Pfütze drunter!!! Yiiiha!


Okay - rechts ran - waren gerade zufällig an einer großen, vielbefahrenen Straße. Staubfressen.de
Dass es am Ende eine für uns peinliche Situation werden sollte wussten wir noch nicht. Im ersten Gefühl, hat gestern die Karre gebrannt und heute läuft sie aus ohne Ende!!! Fuck!!!
Wer technisch etwas versiert ist, kann sich vorstellen, dass das komplette Motorrad wie in Öl getränkt aussah, und es dementsprechend schwierig ist, die undichte Stelle zu finden. Hm... wenn Sie nicht läuft snifft sie nicht. Alle Dichtungen abgegangen - es muss der Simmerring sein. 
Wir, Raj angerufen was denn nu die beste Lösung wäre - wir sind ja IMMERNOCH  nicht wirklich weit weg! Haha!
Lange Rede kurzer Sinn - "wartet, wir bringen euch ein anderes Motorrad!" Sebastian hat es wirklich gefasst genommen und nu sollte es das dritte Motorrad sein - ok. 
Hier ist es etwas staubig, aber seeeehr interessant was an dieser Kreuzung ab geht. 


Wir bekamen auch schon direkt Besuch von zwei Verkehrspolizisten, die uns neokenzigaretten angeboten haben, und wir sollen doch rüber auf die andere Straßenseite kommen und mit ihnen Chai trinken. NOCH dachten wir, dass sie in spätestens 2 Stunden da sind - die Polizisten wussten es offensichtlich besser. 
Nach 3 Stunden gingen wir dann rüber, worauf der eine in seinem Häuschen vom Kollegen geweckt wurde und wir rein gebeten wurden. Ob wir uns denn hinlegen wollten? Ne, danke. Ok, dann mache ich Tee. Die Mopeds sind hier sicher. Also verbrachten wir weitere 2 Stunden schön im Plastikstuhl unterm Baum mit Tee und Keksen von den Polizisten. 😊


Zwischendurch gabs natürlich auch was RICHTIGES - vom Straßenrand! Wenns nix anderes gibt sucht man sich halt einen Stand, wo am meisten Menschen essen - was DIE nicht umbringt und so... 🙏😄

Als die zwei Mechaniker mit der dritten Enfield ankamen, standen wir ziemlich blöd da. Wir hatten einen Miniausgang hinten am Rahmen übersehen, wo die Mechaniker vom Vortag vergessen hatten die Schläuche wieder dran zu machen. DAMNED! 😣😄

Interessanter Tag, keine Frage, aber blöd, dass wir nicht weiter kamen. Es ist mittlerweile schon spät und die Sonne geht bald unter und man möchte in Indien bei Nacht nich unterwegs sein. Nicht nur die Kühe haben kein Licht! 

Auf unsere Frage, wo man denn hier in der Nähe übernachten könnte, sagte der Polizist auf Hindi und Händen und Füßen - wie die ganze Zeit schon - dass es nur weniger Kilometer von hier einen kleinen Nationalpark gibt und man dort sehr gut übernachten könnte. Sonst wüsste er nichts. Okee...

Nachdem wir Navigon zugeguckt haben, wie es an seine Grenzen kam, fanden wir auch schon nach ner halben Stunde, diesen Nationalpark mit Tor und Wächter! 😳
"Yes yes, Hotel" sagte der Wächter mit ausgestrecktem Arm und zeigte in den Park. Keine 2 Minuten später, kommen wir um die Ecke und es steht eine Mischung aus Disneyland und Luxushotel der Vollgas-Klasse!!! Und das in einer Gegend, wo man bin schmalen dreckigen Gassen fehlenden Pflastersteinen, Schweinen und Ziegen ausgewichen ist!
Der Preis für die Übernachtung war mit 20 € pro Nase nicht das Problem, aber wir haben da rein gepasst, wie ein Penner in einem 5 Sterne Restaurant! 
Die zwei umliegenden Bungalow-Anlagen waren ausgebucht, also zurück und Einchecken. 
Inzwischen wussten wir auch, dass dieses Hotel für indische Hochzeiten gebucht wird und dass heute Abend 3 Hochzeiten stattfinden sollten! Cool! 😄


Als das traditionelle Einfahren des Bräutigams in der Kutsche los ging, und die Erde zu Beben anfing, hingen wir eigentlich über der Landkarte, um zu schauen, wo wir morgen lang müssen...
OHA - schnell die Flipflops an, Stinket-shirt noch an - naja, wir gehen ja nur von weitem gucken und ein paar Fotos schießen. 


Kaum stehen wir am  kleinen Umzug, findet sich Sebastian im Arm eines angetrunkenen Mannes im Anzug, der offensichtlich zum engen Kreis der Hochzeit gehört. "Wherr yu frrom?" "Germany" "yurr my German frrend, come wid us"!
Die Antwort auf unserer Bedenken wegen der unangemessenen Kleidung waren zwei Kaschmirschals, die eigentlich ein Zeichen der Familienmitglieder sind und die wir am Ende behalten sollten. 

Den ganzen Tag Staub gefressen und plötzlich stehen wir auf einer Hochzeit, in einem Open Air Areal in Fussballfeld-Größe, finanziert von einem Eisfabrikanten und einem Juwelier! Das waren auch die Jungs, die uns rein katapultiert haben. Naja gut - mit unseren neuen "Freends" Whisky trinken und sich durch 30 Meter Buffet probieren? 

Ich sag mal JA! 👍 😄


Wie war das nochmal mit dem alles ist für irgendwas gut? 😄😄😄 ... keine Sorge, ich kann meinen Namen NICHT tanzen, wenn ich wieder komme! 😄😄😄





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