Sonntag, 7. Dezember 2014

Tag 6: Pantschar

GNach der großen verabschiedung gings los richtung Kanpur. Nikhil hatte gesagt, dass man von Agra nach Varanasi ca. 12 Stunden braucht, also war klar, dass wir auf halber strecke Zwischenstop machen. 



Wir waren relativ zügig (also indisch zügig - zwischen 70 und 85 km/h) und hochkonzentriert auf dem Highway unterwegs, als ich - abgelenkt durch einen Lkw einen Ziegelstein zu spät gesehen hab, der mitten auf dem Dreispurigen Highway rumlag, in letzter Sekunde nichts mehr machen konnte und voll drüber gebügelt bin! VOLLIDIOT! Als ich das laute Krachen bis zur Felge durch gehört hab, wusste ich - ordne dich schon mal links ein, gleich fängt es an zu schlackern. Und genauso wars auch. Pantschar [Plattfuß]! Nooooo! 

Ich schaute nach links und schaue auf die unterseite eines LKW, der offensichtlich über die Betonabgrenzung ist und sich dabei unsanft auf die seite gelegt hatte. Auf der anderen Seite der Begrenzung war ein asphaltierter Weg, wo viele kleine Läden nebeneinander aufgereiht waren und unmengen an Menschen, die auf Plastikstühlen vor ihnen saßen! Zuschauer Galore! 😣😄



Der neue Schlauch war in 20 Minuten drin - das Problem war nur, dass wir die Pumpe in Delhi abgelehnt hatten, weil wir dachten, dass eh alle Nase lang eine Werkstatt sein wird. Wars auch, nur mit dem Problem, dass Du eine Enfield KEINEN Meter bewegst, wenn der Reifen paltt ist!
A) haben die Mäntel offensichtlich überhaupt keine seitliche Verstärkung und B) man nicht wie bei unseren Teneres mit dem Arsch nach hinten kann und Gas geben, damit der Vorderreifen leicht wird und man ein paar hundert Meter fahren kann. 
Bis wir die Enfield an der werkstatt hatten, und alles fertig war, hatten wir 2,5 Stunden verloren und  unser Tagesziel war nicht mehr im hellen erreichbar - um 18 Uhr ist es stockduster! 
Also näheres Ziel suchen! Damned! 

Wenn Indien sagt "slow down", dann machst Du das auch! 😄


Ich bin ja durchaus Menschenfreund, aber das war der erste Moment, wo ich echt an meine Grenzen gestoßen bin. Ich hab mich eh schon mega über meine Blödheit geärgert und dann stehen die Leute so nah, dass Du sie berührst, wenn Du aufstehst. Aber sie hören wenigstens - wenn man sie anpampt, dass sie jetzt ALLE einen Meter nach hinten sollen, dann machen sie das auch SOFORT! 😄

Am Ende haben mir auch wiederum zwei von den Jungs geholfen die Enfield vorne anzuheben und zu schieben - bestimmt einige hunder Meter bis zur Werkstatt. 


Bis wir in der neuen, deutlich noch zu nahen Stadt ankamen war es schon fast dunkel.
Ankunft in der falschen Stadt, nur komische Unterkünfte von denen wir eine nehmen mussten und vor allem hatte sich Sebastians Bauchrumoren schon zu einem ausgewachsenem Magan-Darm-Problem mit relativ allem was dazu gehört entwickelt und bei mir ging es in abgemilderter Form auch schon los. Mäh! 
Duschen, Reis mit Jogurt, Cola, schlafen gehen. 

1 Kommentar:

  1. Ahahaha, was hab ich bei dem Menschentraubenbild gelacht! Kann ich mir gut vorstellen. Hat Sebastian eigentlich prophylaktisch geperenterolt?

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